Flexible Verpackungsmaterialien: Preisentwicklung bleibt im zweiten Quartal 2025 volatil 

„Die Märkte für flexible Verpackungsmaterialien bleiben im zweiten Quartal 2025 von gegenläufigen 

Entwicklungen geprägt. Während bei einigen Materialien Preisrückgänge zu verzeichnen sind, zeigen 

andere hingegen moderate Preissteigerungen. Insgesamt spüren wir weiterhin die Auswirkungen 

geopolitischer Spannungen, veränderter Handelsbedingungen und makroökonomischer Unsicherheiten – zunehmend auch durch Störungen globaler Frachtwege etwa im Asien-Europa-Verkehr. Gleichzeitig 

deuten sich in einigen Anwendungsbereichen erste Anzeichen von Stabilisierung an: ein vorsichtig 

positives Signal für die zweite Jahreshälfte.“ So die Markteinschätzung von Guido Aufdemkamp, Geschäftsführer von Flexible Packaging Europe (FPE)

Weiter führte Tkackenko aus: 

„Die Preise für Aluminiumfolie sanken im Durchschnitt um 25 ct/kg. Diese  Entwicklung ist auf drei Faktoren zurückzuführen: den Rückgang des LME-Preises um rund 17 ct/kg; einen Rückgang der westeuropäischen Lagerhausprämie um 10 ct/kg sowie eine Reduktion der Konvertierungskosten um 5 ct/kg.“ 

Zu der Preisentwicklung von einseitig beschichtetem Papier (60 g/m²) für flexible Verpackungen fügte Tkachenko hinzu, dass die in Europa gezahlten Preise um 3 ct gestiegen sind und nun zwischen 1,48 € und 1,73 €/kg liegen. „Der Anstieg ist auf höhere Energie-, Arbeits- und sonstige Produktionskosten zurückzuführen. Angesichts der geringen Rentabilität der Branche war eigentlich ein noch deutlicherer Preisanstieg erwartet worden.“

Alexander Tkachenko, Analyst bei Wood Mackenzie, ergänzte die Zahlen mit einer Markteinschätzung: 

„Die Preise für BOPET-Folien sanken im zweiten Quartal um etwa 5 ct/kg – hauptsächlich durch 

Anbieter aus dem außereuropäischen Raum. Dies war möglich, da sich die Verfügbarkeit von 

Frachtkapazitäten zwischen Asien und Europa verbessert hat und der stärkere Euro gegenüber dem US-Dollar die Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich erhöhte. Einige europäische Hersteller haben ihre Preise in diesem Jahr bisher jedoch nicht angepasst.
Die Preise für BOPP-Folie blieben stabil. Die Nachfrage ist im bisherigen Jahresverlauf ähnlich schwach wie 2024, insbesondere durch geringere Ausgaben der Verbraucher, was sich direkt auf große Anwendungsbereiche wie Süßwarenverpackungen auswirkt.
Bei BOPA-Folie kam es zu einem Preisrückgang von rund 5 ct/kg. Zwar stiegen die Preise im März 

kurzfristig durch höhere PA6-Rohstoffkosten, insgesamt verzeichnete der Markt jedoch einen 

Rückgang.“

Kaushik Mitra, Chemical Market Analytics by OPIS, ergänzte für LDPE und HDPE:

„Die Märkte zeigten sich in diesem Quartal äußerst volatil, mit zahlreichen Preisschwankungen, obwohl der durchschnittliche Preis in Q2 insgesamt auf dem Niveau von Q1 lag. Zur Volatilität trugen insbesondere Unsicherheiten im Zusammenhang mit Zöllen und geopolitischen Entwicklungen bei. Die Zollunsicherheit führte zu erheblicher Marktbewegung, als sich die Handelskonflikte zwischen den USA und Europa zuspitzten und beide Seiten hohe Strafzölle ankündigten. Kurzzeitig schürte der Streit Sorgen vor Lieferunterbrechungen und Engpässen, was zu einem gewissen Vorratsaufbau führte.  Die Nachfrage im zweiten Quartal 2025 war leicht besser als im ersten Quartal, blieb jedoch hinter den Vorjahren zurück. Die anhaltende makroökonomische Schwäche belastet weiterhin die Stimmung. Die Importe sind gestiegen und die Versorgung verläuft reibungslos.“

Regranulatmarkt (EU)

Zusätzlich hat Recycario  die Entwicklung des alternativen Marktes für Regranulate untersucht, die aus behandelten Plastikabfällen hergestellt werden (siehe Grafik links).

Plastikverpackungen bleiben weiterhin eine ostengünstige Option, insbesondere wenn Regranulatanteile beigemischt werden – dies macht sie im Vergleich zu anderen Materialien im Substratmischverhältnis flexibler Verpackungen wettbewerbsfähig.


Weitere Informationen zur Preisentwicklung: Recycario veröffentlicht monatlich aktualisierte Marktpreise für Regranulat, insbesondere für flexible Materialien, inklusive Prognosen für Worst- und Best-Case-Szenarien.


BIR / EU: Ressourcen besser im Griff 

Laut dem Plastics Quarterly Report 2025-07 des Bureau of International Recycling (BIR) soll die Europäische Kommission den jüngsten Schritt zur Digitalisierung und Vereinfachung der grenzüberschreitenden Verbringung von Abfällen innerhalb der EU unternommen haben. 


Mit der Einführung des neuen digitalen Abfallverbringungssystems (Diwass) will Brüssel ab dem 21. Mai nächsten Jahres alle Abfallverbringungen in der EU vollständig digital gestalten. Dieses zentrale System soll den Verwaltungsaufwand reduzieren und die Rückverfolgbarkeit und Transparenz der Abfallströme deutlich verbessern. 


Diwass wird als europäische digitale Drehscheibe dienen, über die nationalen Behörden und Unternehmen sicher Informationen austauschen können. Das System wird Notifizierungen und Genehmigungsverfahren für die Verbringung von Abfällen umfassen, einschließlich Abfällen der sogenannten "grünen Liste". Sie zielt auch darauf ab, die Durchsetzung zu verbessern, da die Inspektionen wirksamer werden.



Diagramm: Kunststoffabfälle in der EU. (Recycario eigene Darstellung). 


Die erweiterten Recyclingkapazitäten (rote Säulen) sollen zu einer umfangreicheren Behandlung von Verpackungsabfällen beitragen. Der in den EU-Länder gesammelte und Recyclingfähige Verpackungsabfall ist als Gesamtquote (blaue Säulen) auf Basis aller Kunststoffabfälle ausgewiesen, Anstelle einer Durchschnittsquote der Mitgliedsstaaten zu errechnen, addieren wir alle gemeldeten Länderquoten. Der Anstieg der blauen Säule in den Jahren 2021 und 2022 resultiert lediglich aus den neu hinzugekommen Quotenmeldungen aus Nordirland. Obschon das Kunststoffabfallaufkommen insgesamt nach wie vor auf hohem Niveau seitwärts bewegt (grüne Linie) liegen die Quoten immer noch deutlich vom Spitzenjahr 2016 entfernt. Bitte beachten Sie die unterschiedlichen Maßeinheiten der Y-Achse auf der linken und rechten Seite.



Circular Thursday auf der K 2025: Wie können wir Materialkreisläufe schließen?


Düsseldorf, 03. 06.25


Plastics Europe Deutschland und der Fraunhofer Cluster of Excellence Circular Plastics Economy CCPE haben für den 9. Oktober 2025 eine gemeinsame Veranstaltung auf der Messe K 2025 angekündigt. Der Circular Thursday findet im Rahmen der Sonderschau Plastics Shape the Future in Halle 6, Stand C40 statt und soll Wege zu klimaneutralen Kreislaufwirtschaft mit Kunststoffen aufzeigen. Die K ist die weltweit führende Fachmesse für die Kunststoff- und Kautschukindustrie. Der Circular Thursday ist der zweite Thementag und steht ganz im Zeichen der Kreislaufwirtschaft und nachhaltigen Innovationen.


Ein Tag im Zeichen der Kreislaufwirtschaft


Im Februar 2025 ist die Packaging and Packaging Waste Regulation (PPWR) in Kraft getreten, mit dem Ziel, Verpackungsabfälle zu reduzieren und das Recycling unter anderem durch neue Vorgaben zum recyclingfreundlichen Design und den verpflichtenden Einsatz von Rezyklaten zu fördern.  Die Verordnung wird eine Blaupause für weitere Regulierungen darstellen, beispielsweise im Automobilsektor und später auch im Bereich der Elektrik- und Elektronik, sowie im Bausektor.

Am Circular Thursday werden die Grundlagen einer erfolgreichen Kreislaufwirtschaft diskutiert:

• Wie hoch sind die Recyclingpotenziale in den einzelnen Industrien?

• Welche Technologien werden wir benötigen?

• Welche Rahmenbedingungen braucht das Recycling um wettbewerbsfähig zu werden?

• Welche Bedeutung haben andere Rohstoffe wie Biomasse oder CO₂?


Diese und weitere Fragen werden in Expert Talks diskutiert. Am Nachmittag folgt ein Panel zur Komplementarität und den Perspektiven für mechanisches und chemisches Recycling unter den gegebenen Wettbewerbsbedingungen.


Moderiert wird der Tag von Prof. Dr.-Ing. Manfred Renner, Leiter des Fraunhofer CCPE und Institutsleiter des Fraunhofer UMSICHT. Sechs Fraunhofer Institute bündeln im Fraunhofer CCPE ihr Know-how und entwickeln, realisieren sowie optimieren Verfahren, Produkte und Anlagen bis zur Einsatz- und Marktreife, um mit und für die Partner aus Wirtschaft und öffentlicher Hand den Wandel zu einer zirkulären Kunststoffwirtschaft zu gestalten.

„Ich bin davon überzeugt, Deutschland kann Kreislaufwirtschaft. Die technologischen Grundlagen sind da, jetzt müssen wir nur noch Forschung und Anwendung enger verzahnen. Genau das ist das Ziel des Circular Thursday“, erklärt Manfred Renner.



Schwankende Preise für flexible Verpackungsmaterialien – LDPE-Regranulate bleiben auch im ersten Quartal 2025 stabil

FPE, April 2025 - Die Gesamtnachfrage nach flexiblen Verpackungen blieb im ersten Quartal schwach, bedingt durch geringere Verbraucherausgaben und eine Verlagerung hin zu einer schlankeren Lagerhaltung.

Es wird erwartet, dass die Preise für alle Substrate im nächsten Quartal steigen, was vor allem auf die gestiegenen Rohstoffkosten zurückzuführen ist.

Gegenläufige Preisbewegungen im ersten Quartal 2025

Polyethylen war der Spitzenreiter bei den Preiserhöhungen, da sowohl die HDPE- als auch die LDPE-Preise gegenüber dem vierten Quartal 2024 um 3 % bzw. 4 % stiegen und damit ein Niveau erreichten, das seit Anfang 2023 nicht mehr beobachtet wurde.

Dagegen verzeichneten einseitig beschichtetes Papier mit 60 g/m² und 12 Mikron PET Rückgänge von -3 % bzw. -2 % im Vergleich zum vierten Quartal 2024.

Alufolie (7 Mikron) setzte ihren Aufwärtstrend mit einem Anstieg von 3 % fort, während BOPA-Folie (15 Mikron) bescheidene 2 % zulegte und BOPP (20 Mikron) stabil blieb, laut Zahlen von Flexible Packaging Europe (FPE), Patrick Altenstrasser, Senior Manager Communications (altenstrasser@flexpack-europe.org) 

Santiago Castro, Senior Research Analyst bei Wood Mackenzie, ergänzte die Zahlen:

„Die Preise für flexible Verpackungsmaterialien in Europa schwankten im ersten Quartal 2025 aufgrund von Rohstoffpreisschwankungen (vorgelagerte Monomere), Logistikproblemen sowie Faktoren auf den Überseemärkten.


Die Preissenkungen bei BOPET waren größtenteils auf rückläufige Rohstoffkosten zurückzuführen.

Der Preisrückgang bei Papier resultierte aus nicht ausgelasteten Produktionskapazitäten und niedriger als erwarteten Energiepreisen.



Höhere Rohstoffkosten führten zu Preissteigerungen bei Alufolie und BOPA. Die BOPP-Preise blieben aufgrund der anhaltend schwachen Nachfrage und des Überangebots relativ unverändert.“

Kaushik Mitra, Chemiemarktanalyst für LDPE und HDPE, kommentiert:


„Der starke Anstieg der Preise für PE aus fossilen Rohstoffen im ersten Quartal ist auf die Rohstoffpreisinflation (vorgelagerte Monomere) und die geringeren Lagerbestände aufgrund reduzierter Importe zurückzuführen.


Die Importzahlen wurden durch niedrige Auftragseingänge und Lieferkettenengpässe beeinflusst.“


"Die PE-Nachfrage (Primärmaterial) bleibt aufgrund makroökonomischer Faktoren und anhaltender Marktunsicherheit schwach, obwohl einige Sektoren wie Bau, Konsumgüter und Verpackung Anzeichen von Stabilität zeigen", fährt Mitra fort.

"Potenzielle EU-Zölle auf PE ab dem 12. April führten zu Volatilität und Nervosität auf dem Markt. Trotz der enormen weltweiten Lieferkapazitäten könnte der europäische Markt kurzfristig von diesen Maßnahmen beeinträchtigt werden, bevor er sich im weiteren Jahresverlauf wieder normalisiert", so Mitras Befürchtung.


Regranulatmarkt (EU)

Zusätzlich hat Recycario die Entwicklung des alternativen Marktes für Regranulate untersucht, die aus behandelten Plastikabfällen hergestellt werden (siehe Grafik links).


Plastikverpackungen bleiben weiterhin eine kostengünstige Option, insbesondere wenn Regranulatanteile beigemischt werden – dies macht sie im Vergleich zu anderen Materialien im Substratmischverhältnis flexibler Verpackungen wettbewerbsfähig.


Weitere Informationen zur Preisentwicklung: Recycario veröffentlicht monatlich aktualisierte Marktpreise für Regranulat, insbesondere für flexible Materialien, inklusive Prognosen für Worst- und Best-Case-Szenarien.